Rückblick auf die Tagung in der Luzerner Psychiatrie

Endlich war es wieder soweit! Nach zwei Jahren pandemiebedingter Wartezeit begrüssten Stefan
Kuhn (Pflegedienstleitung) und Michael Durrer (Mitglied des Organisationskomitees) die
Teilnehmenden der Fachtagung herzlich von Seiten der Luzerner Psychiatrie, in der Klinik St. Urban.

Die 12. Fachtagung war mit über 150 Teilnehmenden ausgebucht. Die Freude und Lust sich endlich
wieder miteinander fachlich Auszutauschen war gross und wurde morgens durch spannende Referate
von Regula Lüthi (Qualität vor Quantität), Anna Hegedüs (Megatrends & Horizonte), Sabine Rühle
Andersson (Horizonte aus der Nutzer*innenperspektive) angeregt. Der Austausch zu den Rollen der
ambulanten psychiatrischen Pflege als Vorreiterin einer wertebasierten Gesundheitsversorgung war
intensiv.

In zehn Workshops wurden Themen aus Fach-, Bildungs- und Gesundheitsversor-
gungshorizonten vertieft. Wie Inklusion in der ambulanten psychiatrischen Pflege gelingen könnte,
wurde anhand der prekären Versorgungssituation von Obdachlosen und Sans-Papiers diskutiert. In
weiteren Workshops wurden die Beziehungsaufnahme mit traumatisierten Menschen, DBT Elemente
im Alltag der ambulanten Tätigkeit und ein visualisierbares Assessment Instrument der Suizidalität
vorgestellt. Die Selbstreflexion und Selbstpflege in der APP rundeten den Tagungsvormittag ab.

In den Zwischenzeiten wurden die Teilnehmenden mit Köstlichkeiten des Gastro-Teams versorgt. Bei
strahlendem Sonnenschein wurden die Pausen rege zur Vernetzung und Austausch genutzt. Am
Nachmittag zeigte Walter Gekle die Handlungsfelder und Perspektiven der «Soteria 2022» auf und
ermöglichte in einem Workshop einen alltagsnahen Einblick in bewährte Konzepte der
Psychosebehandlung. Im zweiten Workshop Teil widmeten sich die Gruppen, Themen wie
beispielsweise Zwangsstörungen und wie Zwangsgedanken entschärft werden können. Aus der
Bildungsperspektive wurde die APP und die schweizerische Bildungslandschaft thematisiert. Ergänzt
wurde dieser Tagungsteil durch die Sicht auf zukünftige Anforderungen der APP in Familien- und
Sozialsystemen.

Eindrücklich zeigte diese 12. Fachtagung die Vielfallt der APP und ihre wichtige Stellung in der
Gesundheitsversorgung auf. Die psychiatrische Versorgung in der Schweiz ist in Bewegung und auf
vielen Ebenen werden Veränderung umgesetzt. Integrierte Versorgung, interprofessionelle Curricula
und die Akademisierung mit neuen Rollen sind wichtige zukünftige Themen. Qualitätssicherung und
Ergebnisqualität, Mitsprache und Mitentscheid der Klient*innen und die zunehmende Digitalisierung
werden zentral in der Entwicklung und Erweiterung der Kompetenzen ambulant Pflegender.
Veränderte Angebote und Geschäftsmodelle, Qualitätsentwicklung, Berufs– und Fachentwicklung sind
Themen die uns weiter begleiten. Wohin die Reise geht, gelingt in der Auseinandersetzung mit den
eigenen Wurzeln der APP und den zukünftigen Horizonten. Dies zeigte auch eindrücklich der
Schlussvortrag von Esther Indermaur auf.

Wir danken allen engagierten Referent*innen, den interessierten und diskussionsfreudigen
Teilnehmenden und natürlich dem Team der Luzerner Psychiatrie – das die Veranstaltung
möglich gemacht hat – für dieses Tagungshighlight.
Gerne laden wir Sie herzlich ein, an der nächsten Tagung am 24. März 2023 in der UPD in Bern
wieder dabei zu sein.

 

Schreibe einen Kommentar